Leserbrief: Erdbeerenernte: Lassen wir uns nicht auf falsche Felder führen

Zu: "Saftige Winterernte in Beit Lahia im Norden des Gaza-Streifens", Foto zum Thema (Politik, 11. Dezember):

Israel unterbindet Produzenten aus Gaza, ihre berühmten Erdbeeren selbst zu exportieren. Gewinne aus diesen Produkten werden von israelischen Handelsfirmen abgeschöpft. Das sind dieselben Firmen, die davon leben, im Jordantal das für die Palästinenser notwendige Wasser zu entziehen. Vergessen wir nicht, dass es keinen anderen Weg für Produzenten aus dem blockierten Gaza und dem besetzten Westjordanland gibt, als durch ihre eigenen einzig möglichen Exporte ihrer Ernte, immer nur durch Israels Gnaden, die israelische Handelsfirmen zu bereichern.

Das Mädchen auf dem Foto soll die heile Welt im Gazastreifen zeigen. Hier wird suggeriert, dass die Palästinenser voller Vorfreude auf die kommende Zeit sind. Nichts davon ist wahr, sie versuchen verzweifelt, ihre Ernte abzusetzen und das gelingt eben nur durch die israelischen Besatzer und deren Gnade.

Warum stagniert also die Wirtschaft in den besetzten Gebieten und im blockierten Gaza? Weil der israelische Besatzer es so will! Die israelischen Besatzer wollen auch weiteres Handelstreiben mit EU-Ländern verhindern, weil sie wie immer direkt von der Besatzung profitieren wollen. Lassen wir uns nicht in der Vorweihnachtszeit auf falsche Erdbeerfelder führen!


Quelle: badische-zeitung.de